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Wasserwacht Falckenstein

Von Julia Berlin

Die Wasserwacht am Falckensteiner Strand. © Julia Berlin.

Die Wasserwacht in Friedrichsort-Pries am Falckensteiner Strand ist Unterkunft und Quartier für ehrenamtliche Rettungsschwimmer*innen. Diese sorgen im Namen des Deutschen Roten Kreuzes seit den 1960er Jahren während der Sommermonate für die Badesicherheit am beliebtesten Strand Kiels.

Im Jahr 2021 kann die Wasserwacht eine dringend notwendige Modernisierung für rund 55.000 € durchführen. Dies ist zum einen durch Gelder aus dem „Gemeinsam Kiel gestalten“-Fonds der Stadt Kiel möglich. Zum anderen, und wesentlich größeren Teil, durch Spenden und Hilfe aus der Bevölkerung.

Der Falckensteiner Strand befindet sich am Westufer der Kieler Förde. Er ist mit rund zwei Kilometern Länge der längste Strand Kiels und gleichzeitig einer der beliebtesten. In unmittelbarer Nähe befinden sich eine Jugendherberge, viele gastronomische Angebote, Spielplätze sowie sanitäre Anlagen. Er bietet neben den Möglichkeiten zum Windsurfen und Katamaransegeln auch einen der wenigen Plätze zum Tauchen in der Ostsee in Schleswig-Holstein. Die Badesicherheit am Strand ist essenziell für den Betrieb. Das bewachte Gebiet reicht vom Leuchtturm bis zur Surfschule Westwind.

Foto von Friedrich Magnussen (1914-1987) aus den Kieler Nachrichten vom 8. April 1971. (CC BY-SA 3.0 DE)

Seit Beginn der Sommersaison 1968 übernimmt das Deutsche Rote Kreuz diese Aufgabe. Zunächst gibt es nur provisorische Übernachtungsmöglichkeiten für die Rettungsschwimmer*innen. Für 61.400 DM wird 1970 schließlich der Ausbau einer Unterstellhalle vom Sportausschuss veranlasst, sodass angemessene Schlafmöglichkeiten vorhanden sind. Das DRK stellt die Einrichtung und repariert vieles selber, 2017 beispielsweise den Fußboden. Trotzdem sind die anderen Wachstationen besser ausgestattet, während in Falckenstein Klassenfahrtcharakter und Schimmelgefahr herrschen.

Das Einsatzgebiet der Wasserwacht: der Falckensteiner Strand. © Julia Berlin.

Sascha Hoffmann, beim DRK zuständig für die ehrenamtlichen Rettungsschwimmer*innen, schlägt Alarm. 2021 soll die schon in die Jahre gekommene Wasserwacht endlich saniert werden. Die Sanierung ist mit hohen Kosten verbunden. Einen Anteil von 13.000 € vergibt die Stadt Kiel aus dem Fonds „Gemeinsam Kiel gestalten“. Dieses Geld reicht jedoch nicht einmal für die Modernisierung der Küche. Es kommen noch 42.000 € Spenden von den Bürger*innen Kiels hinzu. Außerdem engagieren sich Freiwillige bei der Umsetzung und streichen beispielsweise an einem Wochenende die Außenfassade selber.

Die meisten der freiwilligen Rettungsschwimmer*innen sind Jugendliche. 15 Freiwillige sind pro Woche am Falckensteiner Strand im Einsatz, 300 während der gesamten Strandsaison. Um diese Tätigkeit weiterhin attraktiv zu halten, braucht es eine angemessene Unterbringung. Rund die Hälfte der Wachstation ist dank Stadt und Spenden nun renoviert. Neue Gelder aus dem Fonds zur Sanierung der Schlafräume sind bereits beantragt. Der Antrag wurde mit dem interkulturellen Begegnungszentrum Friedrichs-ipunkt gestellt, um die Station auch außerhalb der Saison nutzen zu können.